Risiken und Nebenwirkungen für Jobsuche
in Coronazeiten
Was sind die Risiken und Nebenwirkungen der Corona-Krise für Jobsuchende? Welche Chancen bergen nun die Veränderungen am Arbeitsmarkt? Hier ein kleiner Corona-Beipackzettel von Uniport.
Hoher Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt
Fakt ist: Durch die Corona-Krise wurde die Anzahl der offenen Stellen stark reduziert, während die Anzahl der Jobsuchenden gestiegen ist. Zudem haben Firmen aufgrund der Krise geplante Einstellungen auf Eis gelegt oder nach hinten verschoben. Das klingt erst mal trist…
Laut Qualifikationsbarometer des AMS zeigt sich nach wie vor eine steigende Nachfrage nach Akademiker*innen und Maturant*innen. Vor allem in techniklastigen Bereichen wie „Automatisierungs- und Anlgentechnik“ sowie in der „Softwaretechnik und Programmierung“ aber auch im Dienstleistungssektor wie Gesundheits- und Sozialwesen und Officebereich ist ein Beschäftigungszuwachs spürbar.
Social Media Präsenz und Sichtbarkeit sind (fast) ein Muss
Vor allem in Zeiten der Digitalisierung und virtuellen Meetings wird die Social Media Präsenz fast zu einem Muss. Viele Studierende und junge Absolvent*innen besitzen gegenwärtig noch kein bzw. kein aussagekräftiges LinkedIn bzw. XING Profil – um das zu ändern haben wir ein Webinar mit dem LinkedIn Experten Thoman Gaiswinkler ins Leben gerufen.
Psychische Belastungen nehmen in unsicheren Zeiten zu
Durch die Corona-Krise ist die Arbeitswelt nochmals unsicherer, komplexer und ambivalenter geworden. Um mit dieser Unvorhersehbarkeit umzugehen, brauchen wir ein hohes Maß an Resilienz und eine große Portion Optimismus, was die Zukunft bringt. Besonders für Menschen die von Arbeitslosigkeit betroffen sind können psychische Belastungen wie Einsamkeit, fehlende soziale Kontakte und Existenzängste die Jobsuche zusätzlich erschweren.
Uniport versucht durch seine Angebote und v.a. auch durch individuelle Beratungen Jobsuchende bestmöglich zu unterstützen um gut durch diese schwierige Zeit zu kommen.
Rasante Veränderung der Anforderungen durch die Folgen der Digitalisierung
Die Digitalisierung schafft auf der einen Seite zwar neue Jobs, hat aber auch zur Folge, dass durch technische Innovationen menschliche Arbeitskräfte ersetzt werden. So werden Roboter bereits versuchsweise in der Pflege eingesetzt und selbstfahrende Taxis und Busse werden gerade erprobt… Computer können zum Beispiel durch die Analyse riesiger Datenmengen (“Big Data”) bessere Zukunftsprognosen treffen oder Krankheitsdiagnosen stellen als Menschen.
Digitales Know-how wird immer wichtiger. Entscheidend werden künftig auch faire Rahmenbedingungen sein, wo Menschen weiterhin im Mittelpunkt der Arbeitswelt stehen.
Fragen wie:
- 'Welche Ziele werden mit der Digitalisierung verfolgt?'
- 'Welche Probleme sollen damit gelöst werden?'
- 'Wer profitiert davon?'
sollten bei der Einführung von technischen Innovationen künftig noch stärker diskutiert werden.
Der Business Philosoph Anders Indset bringt die Gefahr der Technikzentrierung sehr treffend auf den Punkt, wenn er sagt: "Technology is the answer, but what was the question?"
So kommen wir jetzt zu den Chancen…
Persönlichkeit und Soft Skills rücken in den Vordergrund
Soft Skills wie Kommunikationsstärke und Durchhaltevermögen werden zukünftig noch wichtiger wie auch die Fähigkeit zum Selbstmanagement und Eigenverantwortung. Wirft man einen Blick auf Stellenausschreibungen sind häufig folgende Skills genannt:
Analytische Skills, Eigenverantwortung/Selbstmanagement, Kommunikationsstärke, Organisationsgeschick, Innovativ/ideenreich, Problemlösekompetenz, strukturierte, eigenständige Arbeitsweise, Flexibilität, Teamfähigkeit, KundInnenorientierung, Leadership-Skills, Lernfähigkeit, Zielstrebigkeit, Stressresistenz (Quelle: Uniport Jobbörse)
Von der Präsenz- zur Leistungskultur
Die Krise hat viele Führungskräfte gelehrt, dass das Vertrauen in ihre MitarbeiterInnen essentiell ist.
Arbeitnehmer*innen, vor allem jene der jüngeren Generationen sehen im Modell der Vertrauensarbeitszeit häufig die Chance ihren Job selbstbestimmt mit ihren anderen Interessen und Betätigungen verbinden zu können. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erledigung der Aufgaben und nicht auf dem Arbeitszeitausmaß. Vorteile sind dabei eine flexiblere Zeiteinteilung und die Förderung von Eigenverantwortung und unternehmerischen Denkens. Bei einem sehr hohen Arbeitsaufwand kann die Vertrauensarbeitszeit aber auch zu einen hohem Leistungsdruck und Selbstausbeutung führen.
Krise als Chance zum Innehalten
Besonders in der Krise wird die Auseinandersetzung mit der Frage: Was will ich wirklich? besonders wichtig!
Keine/r von uns kann vorhersagen, wie neue Technologien und die Digitalisierung unser berufliches und privates Leben verändern werden. Gerade deshalb ist die Auseinandersetzung mit der eigenen beruflichen Identität besonders wichtig. Dazu kann auch ein Innehalten oder auch Reflektieren der eigenen Erfahrungen besonders wertvoll sein: Was will ich mir aus der Krise mitnehmen?", "Was habe ich aus der Zeit gelernt?" oder auch "Was möchte ich bewusst zurücklassen?“ (Quelle: Univie Medienportal)
Lass dich finden!
Zu guter Letzt: Eine Chance des digitalen Zeitalters ist auch das sogenannte Active Sourcing, bei dem Unternehmen aktiv nach passenden Kandidat*innen suchen. Vor allem in Bereich mit hohem Fachpersonal bzw. akutem Personalmangel ist diese Strategie von Unternehmen angewandt. Um jedoch gefunden zu werden, braucht es einen guten und professionellen Web-Auftritt. Hier findest du eine Checkliste, wie du deinen Auftritt auf LinkedIn rockst!
Daniela Wittinger | Karriereberaterin bei Uniport, Soziologin, systemische Coach und Organisationsberaterin
Bunte Biographien, verschlungene Bildungs- und Berufswege faszinieren sie schon immer. Die Beschäftigung mit beruflichen Veränderungsprozessen und Neuanfängen zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Derzeit absolviert sie eine Ausbildung zur hypnosystemischen Beraterin.
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