< Previous• Recruiting in Unternehmen20Your cup of teaNachhaltige Jobs bei SONNENTOR„Ein Spinner ist das“, dachten sich die Leute, als Johannes Gutmann mit 23 Jahren mit sei-nen Bio-Kräutern von Bauernmarkt zu Bauern-markt tingelte. Dem eigenwilligen Visionär aus dem Waldviertel ging es gegen den Strich, dass sich seine Heimat nach und nach in eine „pes-tizidbespritzte Monokulturwüste“ verwandelte. Deswegen setzte er auf das, was in der Region altbewährt war: Kräuter anbauen. Und zwar bio-logisch. Als er in den 80er-Jahren sein Unter-nehmen „SONNENTOR“ startete, war Bio noch Neuland, erst nach 1990 stellte sich der Erfolg ein. „Idealismus funktioniert nur, wenn man ihn ständig und konsequent in die Korrektur nimmt“, so Gutmann. Reine Sozialromantik habe nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Deswegen führt das Bio-Unternehmen mit der lachenden Sonne auf seinen Produkten nicht nur die Tradition weiter, sondern hat es auch geschafft, die eigene Marke modern, zeitgemäß und weltbekannt zu machen. Eine spannende Mischung für KundInnen, aber auch MitarbeiterInnen haben vielfältige Entwick-lungsmöglichkeiten.Wer wird gesucht?Weil SONNENTOR ein wachsendes Unternehmen ist und jedes Jahr rund zwanzig Produktinnova-tionen in den Bereichen Tee und Gewürze auf den Markt bringt, gibt es großen Bedarf an kre-ativen Köpfen, vor allem im Marketing und der Produktentwicklung. Aber auch in den Bereichen Personal, Buchhaltung, Einkauf, Vertrieb, Quali-Wer die Welt schon immer etwas besser machen wollte, dabei aber trotzdem kreativ entwickeln und wirtschaftlich denken kann, hat gute Chancen im Waldviertel Karriere zu machen. Und keine Panik vor Einsamkeit: Krems ist nur eine gute halbe Stunde entfernt. Facts & FiguresSONNENTOR1988 startete Johannes Gutmann als Ein-Mann-Unternehmen mit dem nachhaltigen Anbau von Kräutern. Inzwischen arbeiten in Sprögnitz im Waldviertel fast 300 MitarbeiterInnen. Das Sortiment des Bio-Unternehmens besteht aus über 900 Produkten und reicht von Tees und Kaffee über Kräuter und Gewürze, Bio-Süßigkeiten, Hildegard-Produkte bis hin zu nachhaltigen Geschenkideen, Kin-derprodukten und Fachliteratur. 30 Geschäfte werden in Österreich, Deutschland und Tschechien von Franchise-UnternehmerInnen betrieben, die Produkte in über 50 Länder verkauft. Standort3910 Sprögnitz Umsatz im Geschäftsjahr 2017/18Offene Stellen (Stand 02/19)72,2 % 27,8 %1044.500.000 rd. 280 in Sprögnitz rd. 330 in Österreichrd. 500weltweitMitarbeiterInnendavonvon Teseo La Marca21tätsprüfung, Franchise und IT werden engagierte MitarbeiterInnen mit Uniabschluss gebraucht. Jährlich stellt SONNENTOR 40 bis 50 neue Mitar-beiterInnen ein. Und wenn unter den zehn aktu-ell offenen Stellen nicht dein Traumjob ist, keine Sorge: AbsolventInnen aller Studiengänge dürfensich gerne auch initiativ bewerben. Recruiter Klaus Doppler wird bei SONNENTOR „Talente-Förderer“ genannt. Da wird schnell klar, dass es hier weniger darauf ankommt, was du stu-diert hast, sondern wer du bist. Natürlich musst du das jeweilige Fachwissen mitbringen, darüber hinaus sind aber Persönlichkeit und Mindset ge-fragt. AbsolventInnen aller Studiengänge dürfen sich – je nach Stellenausschreibung – gerne be-werben, ohne einem echten Interesse an nach-haltigen Themen hast du allerdings keine Chance.Einstiegsmöglichkeiten für Studierende & AbsolventInnenStudierende haben die Möglichkeit, während eines Praktikums reinzuschnuppern. Direktein-steigerInnen werden in einem Onboarding-Pro-gramm mit ihrer neuen Umgebung vertraut ge-macht. Jedem/jeder neuen MitarbeiterIn wird ein/e Mentor/in – meistens der/die Abteilungslei-ter/in – zur Seite gestellt, der/die ihn/sie zwölf Wo-chen lang begleitet. In dieser Zeit durchlaufen die EinsteigerInnen alle Abteilungen, um einen um-fassenden Einblick ins Unternehmen zu erlangen.AufstiegsmöglichkeitenAufgrund der flachen Hierarchien im Unterneh-men und des konstanten Wachstums, können junge MitarbeiterInnen sehr früh in verantwor-tungsvolle Führungspositionen aufsteigen. So übernahm Maria Bianca Papst (27) 2018 nach einem Jahr als Produktentwicklerin bereits die Abteilungsleitung. Thomas Steinbauer (28) wurde 2018 nach zwei Jahren bei SONNENTOR Leiter der Talente-Förderer.Welche MitarbeiterInnen- Benefits bietet das Unternehmen?Nun versucht er, gemeinsam mit seinem Team, viele weitere junge Talente mit vielen Benefits ins tiefste Waldviertel zu locken. So bietet SONNEN-TOR neben dem kostenlosen Bio-Mittagessen und Obst zur freien Verfügung, auch eine betriebsei-gene Kinderbetreuung an. Die 20 Prozent Rabatt auf alle eigenen Produkte verstehen sich fast von selbst. 22Wie viele BewerberInnen kommen durchschnitt-lich auf eine ausgeschriebene Stelle?Pro Stellenausschreibung kommen rund 60 Be-werbungen.Welche Studiengänge werden von Ihnen bevor-zugt?Wir suchen Mitarbeitende vor allem im Bereich Marketing. Was den Studiengang betrifft, sind wir aber sehr offen. Wir freuen uns über alle Interes-sierten. Persönlichkeit zählt. Ist ein Masterstudium notwendig?Nein. Bei uns gibt es auch mehrere Mitarbeitende mit Bachelor-Abschluss. Welche Spezialisierungen sind von Vorteil?Auch wenn es kein Muss ist, macht es natürlich Sinn, für den jeweiligen Fachbereich, für den man sich bewirbt, eine Spezialisierung mitzubrin-gen. Vor allem im Marketing sind Fachkenntnisse in den Bereichen Werbung, Content Marketing, Social Media oder E-Commerce sehr gefragt. Oder in der Produktentwicklung: Hier sind Fachkennt-nisse in Ernährungswissenschaft, Produktent-wicklung, Ressourcenmanagement oder auch im nachhaltigen Produktdesign von Vorteil. Gibt es Hobbys/Nebenjobs, die besonders gut ankommen?Jede Vorerfahrung in einem Verein oder in einer sozialen oder kulturellen Organisation, ist von Vorteil. Meist haben diese Personen bereits erste Erfahrungen im Bereich Teamkultur und konnten sich organisatorische Kompetenzen aneignen.Ab welchem Notenschnitt lohnt sich eine Bewer-bung?Wir sind der Überzeugung, dass der Notenschnitt allein über die Qualität eines potenziellen Mit-arbeiters/einer potenziellen Mitarbeiterin nicht aussagekräftig genug ist. Selbst, wenn ein Studi-um abgebrochen wurde, zählt die Ehrlichkeit. Wie viel Mindset muss ein/e Bewerber/in mitbrin-gen? Es liegt uns am Herzen, dass unsere Mitarbeiten-den sich in der Unternehmensphilosophie auch selbst wiederfinden. Jemand, der sich bei uns bewirbt, soll sich für die Themen Bio, Gemein-wohl und ressourcenschonendes Wirtschaften begeistern. Es ist uns ein Anliegen, dass die Mit-arbeitenden hinter diesen Werten stehen und sich auch selbst einbringen. Ist es von Vorteil, TeetrinkerIn zu sein?Die Aufgaben machen sicherlich viel mehr Spaß, wenn man sich mit dem Produkt identifizieren kann. Und falls jemand keine Leidenschaft für Tee hat, dann vielleicht ja für Kräuter und Gewür-ze. Mehr Infos zur Bewerbung bei SONNENTOR findest du unter sonnentor.com/jobs„Spezialisierungen sind kein Muss, Werte aber unbedingt“Im Gespräch mit Klaus Doppler, Talente-Förderer bei SONNENTOR23Entgeltliche AnzeigeDigital Talents bei EYWer Österreichs Versicherer nach der größten Herausfor-derung für die Versicherungswirtschaft fragt, bekommt eine klare Antwort: die digitale Transformation. Um die nötigen Kompetenzen dafür zu fördern, startet EY Öster-reich die Insurance Transformation Expert Class – digita-ler, internationaler, intensiver. Rise: Wie sieht Digitalisierung momentan bei österreichischen Versicherungen aus?Aram: Ich sehe bei Österreichs Versicherungen noch keine tiefgreifenden Innovationen der Geschäfts-modelle. Jede/r weiß, dass künftig etwas gemacht werden muss, aber was, ist nicht immer klar defi-niert. Fast jede/r spricht immer noch von Digitali-sierung. Dabei ist das nur ein Überbegriff. Konkrete Initiativen zur Automatisierung von Arbeitsschritten sollten jetzt gesetzt werden – und dafür braucht es TechnologieexpertInnen. Wie kann man solche TechnologieexpertIn-nen ausbilden?Wir von EY bieten erstmals die „Insurance Trans-formation Expert Class“ an. Dafür können sich Studierende, AbsolventInnen oder Berufserfahrene bewerben. Man wird vier Monate lang von uns in-tensiv ausgebildet. Zwei Monate gibt es Schulungen zu „Guidewire Insurance Suit“, „Fadata Insis“ und „Scrum“ inklusive abschließender Zertifizierung. Das sind führende Plattformen für Versicherungen zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Die TeilnehmerInnen lernen, wie heute mit modernen agilen Methoden Software implementiert wird. Da-nach geht es für zwei Monate auf ein internationales Projekt, um erste Praxiserfahrung zu sammeln. So kann man von Beginn an in ein faszinierendes Fach-gebiet eintauchen und SpezialistIn werden.Welche Projekte können das sein?Dabei kann es zum Beispiel um die Modernisierung von alten Kernsystemen gehen, die teilweise mehr als 30 Jahre alt sind, zur Verwaltung von Polizzen und zum Bearbeiten von Schadensfällen. Die hoch-spezialisierten MitarbeiterInnen, welche diese Syste-me im Moment bearbeiten, gehen bald in Pension. Daher wird hier in Zukunft ein großer Bedarf sein. Außerdem müssen Prozesse vom und zum Kunden vereinfacht und verkürzt werden. Die Schadenserle-digung sollte automatisiert werden. Es werden Tech-nologieexpertInnen benötigt, welche die Branche und Herausforderungen verstehen, den Kunden auf dem Weg der Transformation begleiten und genau wissen, wie man mit modernen agilen Methoden Software implementiert. Und in vier Monaten wird man SpezialistIn ist das möglich? Ja, natürlich. Gerade die Teamkultur bei EY und der intensive Wissensaustausch innerhalb der Organi-sation sind außergewöhnlich und unterstützen die TeilnehmerInnen der Insurance Transformation Ex-pert Class dabei, das nötige Fachwissen zu erwerben und einzusetzen, um Geschäftsprozesse zu analysie-ren und technische Konzepte zu entwickeln. Mehr unter www.ey.com/at/ExpertClassAli Aram, Partner Technology Advisory bei EY ÖsterreichFoto Niko HavranekAufstieg• Tipps & Infos für den JobeinstiegWas klingt, als würde Gutenberg hier noch ei-genhändig die Lettern austauschen, ist heut-zutage ein hochmodernes Unternehmen, das Identitäts-Dokumente und Sicherheitsprodukte für Kunden auf fünf Kontinenten produziert. So gehen maßgeschneiderte Kundenlösungen zum Beispiel an die EU, in die Karibik, nach Äthiopien, Mauritius oder Papua-Neuguinea – und natürlich werden hier auch unsere Pässe und Briefmarken gedruckt. Die Holding entwickelt ständig neue di-gitale Architekturen, verschlüsselte Sicherheits-chips und neue Arten von Identifikationsverfah-ren wie ein hochsicheres Video-Ident-Verfahren. Die 1804 als „Hof- und Staatsdruckerei“ gegrün-dete Institution hat übrigens eine bewegte Ge-schichte. Allen Unterdrückungsmaßnahmen zum Trotz agierte hier während der NS-Zeit eine Widerstandsbewegung, die noch bis zum 4. April 1945 Flugblätter druckte. Im Jahr 2000 wurde die Österreichische Staatsdruckerei privatisiert und in eine Holding umgewandelt.Sitz WienGründung 1804 als „k.k. Hof- und Staatsdruckerei“Umsatz 46 Mio. €Österreichische Weltmarktführer ... die keiner kennt:Österreichische StaatsdruckereiSamuel BeckettPhrasenschweinImmer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. 24Von Roger Pic - Bibliothèque nationale de France, Gemeinfrei, https://commons.wiki-media.org/w/index.php?curid=16380835• Tipps & Infos für den JobeinstiegSeit 25 Jahren würdigt der Klub österreichischer WissenschaftsjournalistInnen einen/eine Wis-senschaftler/in, der/die sich in der Vermittlung seiner/ihrer Forschung besonders verdient ge-macht hat. Anfang des Jahres erhielt Univ.-Prof. Dr. Nuno Maulide zu seiner großen Überraschung den Preis. Wer einmal seine Vorlesung besucht hat, weiß: Die Auszeichnung ist mehr als ge-rechtfertigt. Der Portugiese erklärt chemische Zusammenhänge so spannend, anschaulich und lebensnah, dass man selbst als Laie sofort gefes-selt ist. Liegt vielleicht daran, dass der 39-jährige Wissenschaftler zugleich ausgebildeter Pianist ist und manchmal Konzert und Vortrag verbindet. Zudem engagiert er sich für die Umwelt: So hat er ein neues Tuberkulose-Antibiotikum entwickelt, das nachhaltig – ganz ohne Müll – produziert werden kann. Hättest du zur Jahrtausendwende Nike-Aktien im Wert von einem Paar Sneakers gekauft, ...dann könntest du mit dem heutigen Gewinn in ganze elf Paar Sneakers schlüpfen.Fetzige ForschungAls erster Chemiker wird Nuno Maulide, Professor für Orga-nische Chemie an der Universität Wien, Wissenschaftler des Jahres. Börsentipps von gesternTipp von Anita Ring Expertin Karriereservice UniportKenne deinen Wert!Neben Position, Branche oder Berufserfahrung beein-flussen auch diese Faktoren dein Gehalt: QualifikationIn der Regel gilt: Je höher der Mehrwert deiner Arbeit fürs Unternehmen, desto höher das Gehalt. Überlege also gut, welche Qualifikationen für den/die Arbeitge-ber/in besonders wertvoll sein könnten. Wie profitiert das Unternehmen z. B. von deinen hervorragenden Excel-Kenntnissen oder von deiner Branchenkennt-nis? Aber nicht nur Studium, Weiterbildungen und praktische Erfahrungen sind wichtig. Besonderen Wert legen Unternehmen auch auf soziale Kompe-tenzen. Diese solltest du im Gespräch immer mit Beispielen belegen.Das Unternehmen an sichHier spielen die Größe des Unternehmens und der Unternehmenserfolg eine Rolle. Tendenziell zahlen große, erfolgreiche Unternehmen besser. Die Vorteile eines kleineren Unternehmens können jedoch mehr Eigenverantwortung, flachere Hierarchien undumfangreichere Aufgabengebiete sein. 25• Cover Story27Trial & ErrorWie aus Fehlern Innovationen entstehenImmer mehr Menschen drängen in den Festsaal des Palais Eschenbach, nach und nach füllen sich die Reihen, eine Gruppe HAK-SchülerInnen erwischt die letzten Plätze. Die Gäste blicken ge-spannt zur Bühne. Das Ambiente wirkt feierlich – als würden hier gleich große Erfolge verkündet, GewinnerInnen ausgezeichnet oder ein Jubiläum gefeiert. Doch als Gastgeber Dejan Stojanovic die Bühne betritt, wird schnell klar: Hier geht es heu-te um Misserfolge. Über „Fuckups“ sprechenVor vier Jahren hat Stojanovic die „Fuckup Nights“ nach Wien geholt. Maximal vier SpeakerInnen er-zählen in zehn Minuten die Geschichte ihres be-ruflichen Scheiterns. Keine Power-Point-Folien, keine Grafiken – nur der Mensch, zehn Bilder und seine ganz persönliche Story. Dabei soll Scheitern nicht glorifiziert werden. Stojanovic erklärt, war-um ihm das Thema trotzdem so sehr am Herzen liegt: „Scheitern ist nicht cool, Scheitern tut weh. Niemand freut sich darüber, gescheitert zu sein. Es geht darum, Scheitern als einen Teil des Weges zum Erfolg zu sehen. Aus jedem Scheitern kön-nen wir Informationen entnehmen, die für einen zweiten Versuch nützlich sind und einen Erfolg wahrscheinlicher machen.“ Geschichten gäbe es auch in Österreich genug. Laut einer Studie der „KMU Forschung Austria“ im Auftrag des Gründerservice Österreich wer-den hierzulande jährlich zwischen 500 und 1.000 Start-ups gegründet. Auch wenn InvestorInnen in Österreich vergleichsweise vorsichtig sind, so fließt doch jährlich mehr Risikokapital in Jungun-ternehmen. 2016 waren es laut „Startup Report Austria“ 81 Millionen Euro, 2017 bereits rund 133 Millionen. Mehr Risikokapital bedeutet, mehr Ideen können umgesetzt werden – zugleich aber auch: Mehr Start-ups werden scheitern. Risikoka-Wie steht es um die Fehlerkultur österreichischer Unterneh-men? Warum es Mut braucht, Dinge auszuprobieren und ein offener Umgang mit Fehlern Innovationen fördert, berichten unter anderem Wirtschaftsphilosoph und „Cognititive Scien-ce“-Experte der Universität Wien Markus F. Peschl und Dejan Stojanovic, Gründer der Fuckup Nights Vienna. Text von Miriam KummerIllustrationen von Clara BerlinskiRisikokapitalgeber rech-nen damit, dass von zehn Start-ups zwei keine Ge-winne abwerfen und vier insolvent werden.• Cover Story28pitalgeber rechnen damit, dass von zehn Start-ups zwei keine Gewinne abwerfen und vier insolvent werden. Und es kann selbst jene treffen, die viel Aufmerksamkeit und gute Prognosen hatten. So mussten 2018 unter anderem das kohlenhydratar-me „Nixe Bier“, die Immobilienplattform „Zoom-square“, die Rubbellos-App „Rublys“, das Mobile --Payment-Start-up „kWallet“ oder die Künstliche Intelligenz-App „Toby“ Insolvenz anmelden. Alle-samt keine Unbekannten in der Szene. Während viele GründerInnen vor und während ihrer erfolgreichen Zeit keine Bühne auslassen, um ihre Ideen zu präsentieren, wird es danach meistens sehr ruhig um sie. Über Misserfolge spricht niemand gerne, schon gar nicht in Euro-pa. Dabei ist ein gesunder Umgang mit Fehlern bei Start-ups, aber auch gerade in etablierten Un-ternehmen wichtig, um neue Produkte zu entwi-ckeln und interne Innovationen voranzutreiben.Mag. Dejan StojanovicGründer der Fuckup Nights ViennaDas Trial-and-Error-Prinzip im „Design Thinking“Markus F. Peschl, Professor für Wissenschafts-philosophie und „Cognitive Science“ an der Universität Wien forscht seit Jahren zu der Entstehung von Innovation und unterstützt Unternehmen mit seiner Agentur „theLiving-Core“ auf dem Weg in eine erfolgreiche, wett-bewerbsfähige Zukunft. Wichtige Bausteine für die Entstehung von Innovation seien Offenheit, Kreativität, aber eben auch der Mut Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. „Man darf nicht davor zurückschrecken, dass man etwas falsch machen könnte. Es gehört die Bereit-schaft dazu, etwas verändern zu wollen. Und im Fall, dass der Fehler bereits passiert ist, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Peschl.Im „Design Thinking“ ist das Trial-and-Er-ror-Prinzip ein wichtiges Tool, um Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Der innovative Ansatz, der sowohl in Universitä-ten als auch in Unternehmen immer häufiger zum Einsatz kommt, arbeitet sehr eng am An-wender. Im „Design Thinking“ ist es wichtig, einen ersten einfachen Prototyp zu entwickeln, der so schnell wie möglich am Markt getestet werden kann. Kommt der Prototyp beim Kun-den/bei der Kundin nicht an, kann er in eine andere Richtung weiterentwickelt oder aber vollständig verworfen werden. Was zählt, ist der Lerneffekt, den man aus der Interaktion mit dem/der Anwender/in zieht. Funktioniert ein Testprodukt nicht, wird dies nicht als Feh-ler, sondern als Versuch und damit als Teil des Prozesses gewertet. Prof. Peschl betont dabei, es ginge nie darum, Fehler zu machen, sondern Verantwortung zu übernehmen: „Ich versuche nicht den Fehler zu vertuschen, sondern ich versuche, ihn nicht wieder zu begehen. Zugleich versuche ich, das, was mir der Fehler über die Realität aussagt, aufzunehmen und dementsprechend zu han-deln.“ So ginge es einerseits um eine Analyse dessen, was schiefgelaufen ist. Andererseits darum, zu schauen, welche Forderungen von der Realität an mich gerichtet seien. Mit seiner Agentur „theLivingCore“ arbeitet Peschl primär mit internationalen Unternehmen zusammen. Österreichische Unternehmen seien – natür-lich mit Ausnahmen – in Bezug auf Innovation, und der damit unweigerlich verknüpften Feh-lerkultur, eher konservativ.Man darf nicht davor zu-rückschrecken, dass man etwas falsch machen kön nte. Es gehört die Be - reitschaft dazu, etwas verändern zu wollen.Driven by PassionFutureMobilityCARakterkopfGROSSHANDELEINZELHANDELFINANZDIENSTLEISTUNGENINFORMATIKWir suchen engagierte Querdenker, die als Trainee ihre internationale Karriere in den Bereichen Vertrieb, Finanz oder IT & Digitalisierung starten wollen.Jetzt bewerben: trainee.porsche-holding.comGot The Drive?Internationales Trainee ProgrammNext >