< Previous• Generationenwechsel40liegend, dass ich diesen Beruf ergreife – und hier bin ich“, erklärt Kolm seine Berufswahl. Schon als Schüler arbeitete er in den Sommerferien und an Samstagen in der Apotheke, was sich dann auch während des Pharmaziestudiums an der Uni Wien fortsetzte. Gedrängt sei er allerdings nie gewor-den: „Es wurde mir immer freigestellt, was ich studiere. Ich hatte aber, ehrlich gesagt, gar keine andere Idee, was ich machen könnte.“ In der Apo-theke sei er schon immer mit Leidenschaft dabei gewesen und so nach und nach in den Beruf hin-eingewachsen. Mit seiner Tante hatte Harald Kolm seit jeher engen Kontakt. Sie hat ihn stets ermutigt und auf seinem Werdegang begleitet, war er doch der einzige der beiden Brüder, der sich schon als Kind für die Apotheke interessierte. Einige KundInnen kennen Kolm schon seit er sechs Jahre alt ist. Die meisten sind ihm auch nach der Übernahme im vorigen Jahr treu geblieben und haben sich sehr gefreut, dass die Apotheke in Familienbesitz blieb. Da Ha-rald Kolm die letzten zehn Jahre schon täglich im Geschäft stand, war die offizielle Übernahme für Außenstehende nur mehr Formsache. Und doch hat sich seither so viel verändert.Liselotte Schlederer ist nicht mehr in das tägliche Geschehen involviert. Nach 40 Jahren den Chef-Posten abgeben zu müssen ist natürlich nicht ganz einfach, aber die Apothekerin im Ruhestand geht tapfer damit um. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters besucht sie ihre alte Wirkungsstätte regel-mäßig. „Den Weg von der Mariahilfer Straße bis in die Apotheke schafft sie zu Fuß in sieben Minuten – das ist beeindruckend“, findet Harald Kolm. Tante und Neffe haben nach wie vor guten Kontakt, auch wenn nicht alles so umgesetzt wurde, wie es sich die Tante gewünscht hätte. „Meine Tante wollte, dass alles so bleibt, wie es war. Aber seit ich hier der Chef bin, ist einiges anders geworden“, gibt der neue Inhaber zu. Am Ende der Zusammenar-beit gingen die Vorstellungen über die Führung der Apotheke immer mehr auseinander. Ab einem gewissen Zeitpunkt sei es wichtig, eine neue Ge-neration ans Ruder und neue Ideen einfließen zu lassen, so Kolm. „Heutzutage kann man keine Apo-theke mehr so führen wie in den 60er-Jahren. Das würde einfach nicht funktionieren.“ Heutzutage kann man keine Apotheke mehr so führen wie in den 60er-Jahren. Das würde einfach nicht mehr funktionieren.• Generationenwechsel41Vor allem das Arbeitsklima hat sich massiv verbessert, das Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeite-rInnen ist viel kollegialer als vor der Übernahme. „Meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren es nicht gewohnt, nach ihrer Meinung gefragt zu werden“, so Kolm, „dabei ist es gut und wichtig, dass Mitarbeiter heutzutage mitdenken, nachfra-gen und sich aktiv einbringen. Es war, als würde man den Deckel eines Kochtopfes aufmachen, der die letzten Jahre ein bisschen zu fest zugehalten wurde: Die Ideen sind nur so herausgesprudelt.“ Das Unternehmen hat von den Ideen nur profi-tiert, die MitarbeiterInnen seien motivierter und auch freundlicher – sowohl zu den KundInnen als auch untereinander.Auch hinter den Kulissen herrscht eine lockere Atmosphäre. An den Schreibtischen werden Da-ten in den Computer eingepflegt, Bestellungen aufgegeben, eigens kreierte Teemischungen zu-sammengestellt und Medikamente einsortiert. Der Aufenthaltsraum für die MitarbeiterInnen ist gemütlicher geworden, an den Wänden hängen Vintage-Rennräder – alles ist blitzsauber, aber nicht steril. „Rennräder sind meine Leidenschaft“, gibt Harald Kolm zu, der wenig mit dem Bild des blassen Apothekers gemeinsam hat, das ich zuvor noch im Kopf hatte. Unter dem Poloshirt zeichnen sich Muskeln ab, Vollbart und Locken kringeln sich um sein Gesicht. „Man muss eben auch mit der Zeit gehen“, lacht er. Zwischen Harald Kolm und Liselotte Schlederer liegt mehr als eine Generation. Dass die Meinun-gen da auseinandergehen, findet Kolm wichtig und gut. Nach mehreren Jahrzehnten im selben Beruf bestehe die Gefahr, betriebsblind zu wer-den, und ein frischer Blick auf die Dinge sei von Zeit zu Zeit notwendig: „Als junger Bursche findet man die Tante, die ein Unternehmen führt und das ganze Geschäft mit zehn Angestellten schupft, na-türlich sehr beeindruckend – und das war es auch: Gerade am Anfang habe ich sehr viel von meiner Tante gelernt.“ Aufbauend auf diesem Grundwis-sen, hat er nun einiges optimiert: Neben der Mit-arbeiterführung gibt’s ein neues Buchhaltungssys-tem und eine moderne Marketingstrategie. Manchmal kommen Leute nach einer Recherche im Internet ganz bestürzt zu mir in die Apotheke und glauben, sie sterben gleich.• Generationenwechsel42Der Beruf des Apothekers hat sich stark verändert – früher musste man noch nicht mit ‚Doktor Google‘ konkurrieren. „Manchmal kommen Leute nach einer Recherche im Internet ganz bestürzt zu mir in die Apotheke und glauben, sie sterben gleich.“ Die müssen dann erst mal beruhigt werden. Öster-reichs Gesundheitssystem bietet glücklicherweise niederschwelligen Zugang zu fachlicher Beratung – diese muss allerdings wahrgenommen werden, bevor die PatientInnen vor Verunsicherung psy-chosomatische Beschwerden entwickeln.Dass man auch in der Apotheke in der digitalen Welt angekommen ist, beweist sowohl die Face-book Page als auch eine eigene Apotheken-Playlist auf Spotify. In Kürze soll auch noch eine App samt Pillen-Timer und Allergie-Hinweisen gelauncht werden. „Für den Großteil unserer älteren Stamm-kunden und -kundinnen wird das nicht relevant sein, ich möchte aber damit trotzdem ein Zeichen setzen, dass wir mit der Zeit gehen. Das Grätzl und seine Bevölkerung wächst mit mir und meiner Apotheke mit – das ist schön zu sehen. Auch viele Junge schauen regelmäßig bei uns vorbei.“ Denn trotz Online-Angeboten, Medikamenten-Automa-ten und Apps bleibt eben eine Sache unverändert: Irgendwas ist immer.Wie eröffne ich eine Apotheke? Wer in Wien eine Apotheke eröffnen möchte, muss zuerst bei der Stadt Wien, genauer gesagt bei der Abteilung Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht (MA 40), um eine Konzession ansuchen. Im Apothekergesetz ist eine Bedarfsregelung fest-gesetzt. Das bedeutet, dass keine Apotheke eröffnet werden darf, wenn die umliegenden Apotheken daraufhin weniger als 5.500 Personen zu versorgen hätten. Zusätzlich müssen zwischen öffentlichen Apotheken örtlich mindestens 500 Me-ter liegen.In jedem Fall muss jede/r, der/die eine Apotheke eröffnen möchte, ein abgeschlossenes Pharmazie-Studium nachwei-sen und bereits fünf Jahre in einem pharmazeutischen Beruf gearbeitet haben, um eine Leitungsberechtigung zu erhalten.Freiwilligen Arbeitgeber-Zertifizierungen, wie etwa Top Employer oder das Audit ‚berufundfamilie‘, setzen voraus, dass sich Unternehmen im Rahmen von Audits bezüglich ihrer Personalstrategie und Mitarbeiterbedingungen auf Herz und Nieren prüfen lassen. Mag. Sabine Radl, Geschäftsführerin des Pha-maunternehmens SanofiÖsterreich erklärt, warum das Unternehmen sich dennoch immer wieder dieser Herausforderung stellt.Welche Motivation steht für Sanofibei der Teilnah-me an freiwilligen Arbeitgeber-Zertifizierungen und Audits im Fokus?Als Arbeitgeber ist es für uns essentiell, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in jeder Phase ihrer Lebensplanung einen pro-duktiven Arbeitsplatz zu bieten. Hier ist zum Beispiel die Ver-einbarkeit von Beruf und Familie ein wesentlicher Faktor, aber auch die Talentförderung und die Möglichkeit als Arbeitnehmer seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln.Was sind Ihre jüngsten Erfolge in diesem Bereich?2018 haben wir erstmals die Auszeichnung als ‚Top Employer 2018‘ in Europa verliehen bekommen – eine tolle Bestätigung für unsere Personalstrategie. Das Audit ‚berufundfamilie‘, das wir Ende 2017 wieder erfolgreich absolviert haben, ist eine großartige Bestätigung unseres Engagements für die Schaffung einer familienfreundlichen Arbeitsumgebung. Wir sind stolz da-rauf, unseren Mitarbeitern hervorragende Arbeitsbedingungen zu bieten.Sanofihat 2012 erstmals das Audit ‚berufundfamilie‘ erfolgreich absolviert. Was war die Motivation für die Rezertifizie-rung 2017?In den letzten Jahren ist SanofiÖsterreich konti-nuierlich gewachsen und 2017 standen wir vor der spezifischen Herausforderung, zahlreiche neue Mit-arbeiter aus anderen Unternehmen zu integrieren. Die erneute Auditierung unterstützte uns bei diesem Integrationsprozess. Außerdem ist es ein willkom-mener Anlass, gemeinsam mit den Mitarbeitern bestehende Maßnahmen zu diskutieren und weiter auszubauen. Wie kann man sich diese Maßnahmen für Ihre Mitarbeiter vorstellen?Wir bemühen uns, eine kontinuierliche Weiterent-wicklung der Unternehmenskultur voranzutreiben. Das reicht von Programmen zur Fortbildung von Mitarbeitern und Führungskräften, der aktiven Talentförderung aller Mitarbeiter bis hin zu Maß-nahmen, die sich mit allen Lebensphasen unserer Mitarbeiter beschäftigen. Hier haben wir mit der Initiative ‚Leben und Arbeiten bei Sanofi‘ ein umfas-sendes Programm, das insbesondere auf die Themen Gesundheit, Aus- und Weiterbildung, Arbeitszeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Alters-vorsorge abzielt.ENTGELTLICHE ANZEIGE SAAT.SA.18.02.0116SanofiEin familienfreundlicherTop EmployerMag.a Sabine Lang, Head of Communications SanofiÖster-reich, Mag. a Sabine Radl, Geschäftsführerin SanofiÖsterreich, MMag.a Dr.in Sophie Karmasin, ehem. Bundesministerin für Familien und Jugend und Christine Dutzi, Msc, Leiterin des Audit-Projektteams bei Sanofi. (v.l.n.r.)Fotocredit: Harald Schlossko Tipp: Wen suchen wir für Sanofi?Die Pharmabranche bietet ein sehr breites Spektrum an Tätigkeitsbereichen – entsprechend vielfältig sind auch die Ausbildungsprofile unserer Mitarbeiter, die z.B. von Medizin und Pharmazie, über alle naturwissenschaftlichen Richtungen bis hin zu Wirtschaft reichen. Zudem bietet Sanofi als weltweit fünftgrößter Pharmakonzern auch sehr interessante internationale Karrierechancen.Mag. Johanna HummerHead of Human ResourcesAusblick• Und wie geht’s dann weiter?Foto Matthias Heschl/Red Bull Content PoolNach einem arbeitsintensiven Jahr in einer Cor-porate-Consulting-Agentur wurde mir klar: Das ist nicht das, was ich wirklich machen möchte, die Uni fehlt mir richtig und ich habe viel zu we-nig Zeit für meine größte Leidenschaft – die Mu-sik. Ich beschloss, im Rahmen einer einjährigen Bildungskarenz, mein Doktorat in Geschichte zu beginnen. Das wissenschaftliche Arbeiten hat mir schon immer Spaß gemacht – ich habe, ne-ben Geschichte, auch noch Politikwissenschaften studiert – und der Doktortitel steht auf der Bu-cket-List. Da ich mir meine Zeit so viel freier ein-teilen kann, kann ich mich auch wieder mehr auf die Musik, meine Band ‚All Faces Down‘ und neue spannende Projekte konzentrieren. Um nicht völ-lig den Anschluss an die Arbeitswelt zu verlieren und weil mich der Bereich grundsätzlich sehr in-teressiert, bin ich aber immer noch als Consultant tätig. Nicht nur im Doktorat – auch beruflich und musikalisch möchte ich nach diesem Jahr wissen, Mut zur LückeLukas (28) nimmt sich, nach einem harten Einstieg in die Welt des Corporate Communications Consulting, ein Jahr Bildungskarenz. Sein Traum: Irgendwann das Doktorat abzuschließen und von der Musik leben zu können. Wenn dir die Deadline im wahrsten Sinne des Wortes im Nacken sitzt und dein/e LernpartnerIn die dringend notwendige Massage verweigert, hilf dir selbst und lockere mit der ‚Katze-Kuh‘-Übung deinen verspannten Rücken. Setz dich gerade auf den Sessel, Füße fest auf den Boden, die Hände lo-cker auf die Knie gelegt. Einatmen, dabei zurück-beugen und Richtung Decke schauen. Ausatmen und zurück nach vorn beugen, den Kopf auf die Brust fallen lassen. Drei bis fünfmal wiederholen. G’spia di!44wohin mich mein Weg eigentlich führt. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, wie man sein Le-ben gestaltet – das überfordert manchmal. Ich bin mir sicher, dass diese Auszeit für meine Karriere von Vorteil sein wird, weil ich mehr Durchblick, viele neue Kontakte und eindeutig gestärkte Moti-vation daraus mitnehme.• Und wie geht’s dann weiter?Foto Anna Gasser, © Gabe L'HeureuxAls ‚grüne Fee‘ erlangte das Schweizer Heilelixier um die Jahrhundertwende große Popularität un-ter Künstlern wie Picasso, van Gogh, Wilde oder Hemingway, da dem im Wermut enthaltenen Thu-jon eine euphori- und aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird. Absinth1-2 Stück Würfelzucker auf einen durchlässigen Absinth-Löffel auf ein leeres Glas legen, mit 2-4cl Absinth übergießen. Den Zucker anzünden und zusehen, wie er karamellisiert ins Absinth-Glas tropft. Mit kaltem Wasser ablöschen, verrühren und genießen. Oder einfach pur trinken.Der Sprit der MachtWenn du bei Burton in Innsbruck arbeitest, bist du wahrscheinlich eine ziemlich coole Socke – und so sind auch Hoodies und FlipFlops kein Problem. Turnschuhe empfehlen sich vor allem, wenn du in der Mittagspause mit deinem Hund eine Runde Gassi gehst, den darfst du nämlich mit ins Büro bringen. Neben Partys, Yoga-Sessi-ons, Trainingseinheiten in Lawinenkunde und flexiblen Arbeitszeiten bekommst du noch ein Extrazuckerl: An ‚Snow Days‘ hast du frei, um die Piste unsicher zu machen – Snowboard und Ski-pass sind dabei natürlich gratis.Benefit or Beneshit BurtonDein SemesterSoundtrack,wenn du dir zu viel vorgenommen hast45NeuanfangCluesoWorkRihannaEveryday I’m hustlingRick RossWie soll ein Mensch das ertragen?Philipp PoiselI will surviveGloria Gaynor46Von Wien in die WeltVier Uni-Wien-AbsolventInnen, die Österreich weit hinter sich ließen.„Bom dia! Hello! Guten Tag!“ An der Telefonan-zeige steht ‚número desconhecido‘, unbekannte Nummer, da meldet sich Judith besser dreispra-chig. Auf der anderen Seite der Leitung ist ein deutscher Reiseveranstalter, der drei weitere Teil-nehmerinnen zur Brasilienrundreise kommende Woche anmeldet und wissen will, ob noch eine der Deluxe Eco Lodges verfügbar ist. Judith klickt sich durch die Buchungslisten, schüttelt immer wieder mit dem Kopf und sagt: „Aktuell leider nicht, aber wir werden eine Lösung finden. Ich melde mich in zwei Stunden bei Ihnen zurück.“ So etwas wie einen typischen Arbeitstag kennt die Account Managerin nicht – was zu tun ist, hängt immer von den Anfragen der Kunden, meist Rei-severanstalter in Europa, ab. Seit gut eineinhalb Jahren arbeitet sie als Account Managerin für ein Touristikunternehmen mit Hauptsitz in Recife, ei-ner quirligen Millionenstadt am östlichsten Zipfel Brasiliens.Ihre Reiseleidenschaft hat sie schon in die Wie-ge gelegt bekommen, als sie überraschend im Kärnten-Urlaub ihrer Eltern geboren wurde. Der Wörthersee ist der Südsteirerin aber schon lang nicht mehr exotisch genug. Während der Schul-zeit und später bei den Studien ‚Romanistik‘, ‚Por-tugiesisch‘ und ‚Transkulturelle Kommunikation‘ an der Universität Wien zog es sie immer wieder nach Spanien und Brasilien, erst als Au-Pair, spä-ter für ein Erasmussemester und Auslandsprak-tikum. Die ersten Arbeitserfahrungen in Wien machten sie nicht glücklich, und so packte sie ih-ren Rucksack und kaufte sich ein One-Way-Ticket nach Brasilien – ein Land, das sie schon als Mäd-chen beeindruckt hat.Vier AbsolventInnen der Uni Wien machten sich nach dem Studium in alle Himmelsrichtungen auf, um in der Ferne zu leben und zu arbeiten: Eine Geschichte vom höflichen SchwedenInnen, von brasilia nischen Straßen, kambodschanischen Über-schwemmungen und herzlichen ThailändernInnen.Text von Alina LindermuthFotos privat• Aus dem LebenJudith Mutici (29)Recife, BrasilienRomanistik- und Portugiesisch-Absolventin• Aus dem Leben47Auch Frederik entstammt einer sehr internationalen und reisefreudigen Familie. Der Liechtenstei-ner wuchs in der Schweiz auf, ging in Deutschland zur Schule und kam schließlich für das Publi-zistik-Studium nach Wien – der Heimat seiner jüdischen Großmutter. In den Semesterferien sammelte er erste Arbeitserfahrung in China, während er bei seinem Vater in Shenzhen wohn-te. Das Leben in China war aufregend, trotzdem wollte Frederik nach seinem Abschluss erst ein-mal in Europa bleiben. „Mir war es wichtig, meine Englisch-Skills zu verbessern – was in Skandinavi-en ja sehr gut möglich ist, da eigentlich jeder hier fließend Englisch spricht. Und so habe ich recht schnell einen Job in einem Stockholmer Start-up gefunden.“ Nach fast zwei Jahren spricht Frede-rik, der mittlerweile im Digital Marketing für die Filmagentur Chimney arbeitet, neben fließendem Englisch auch ein bisschen Schwedisch. ‚Bittra kylan‘ heißt bitterkalt, und das ist es in Stockholm leider auch im März noch. Nach fast zwei Jahren in Stockholm spricht Frederik neben fließendem Englisch auch ein bisschen Schwe-disch.Astruds letzter echter Winter ist schon über zwei Jahre her. Trotzdem kann sie erst seit ein paar Wo-chen wieder auf ihrer kleinen Terrasse mit Blick auf den Dschungel frühstücken, in den Wintermo-naten ist es im Norden von Thailand um halb acht in der Früh noch zu frisch. Neben dem Espresso aus heimischen Bohnen steht ein selbst gemixter Fruchtshake aus Mango, Banane und Dragon-fruit – je nach Saison fällt die morgendliche Vi-taminbombe noch exotischer aus. Während des Frühstücks hat die Sonne den Sitz ihres Motorrads schon etwas aufgewärmt. Mit lautem Motorge-räusch macht sie sich auf den Weg in die Fakultät der Mahasarakham University. In der Regenzeit von Mai bis Oktober wird die kurze Strecke zur Herausforderung, jetzt kann sie den Ausblick auf grüne Reisfelder genießen, ohne den Pfützen aus-weichen zu müssen oder im Schlamm stecken zu bleiben. An der thailändischen Hochschule ist die 29-Jäh-rige als ‚Researcher und Project Coordinator‘ mit dem Fokus auf ‚Urban Climate Resilience‘ be-schäftigt. Mein aktuelles Forschungsprojekt durfte ich von Grund auf selbst gestalten und auf inter-nationalen Konferenzen vorstellen,“ so Astrud. Am Nachmittag wartet schon die kleine Gruppe Frederik Buelacher (27)Stockholm, Schweden Publizistik-AbsolventAstrud Lea Beringer (29)Mahasarakham, ThailandAbsolventin der Internationalen Entwicklung• Aus dem Leben48Master-StudentInnen auf sie, um an ihrem Eng-lisch-Kurs teilzunehmen. Auch neben dem Job ist Astrud sehr engagiert: Wenn sie nicht gerade zum Thai-Boxen geht, setzt sie sich auch privat für die Umwelt ein. Mit ihrem Projekt ‚Plastic Footprints‘ versuchte sie, Bewusstsein für Plastikkonsum zu schaffen – in Asien noch lange nicht selbstver-ständlich.An der Universität Wien studierte die gebürtige Tirolerin ‚Internationale Entwicklung‘ und fokus-sierte sich schon damals auf die Themen ‚nach-haltige Entwicklung‘ und ‚Klimawandelanpas-sung‘. Nach ihrem Abschluss hatte sie Lust, sich endlich auch praktisch mit internationaler Ent-wicklung zu beschäftigen. „Ich wollte unbedingt in einer NRO im Ausland arbeiten, um die Hin-tergründe richtig verstehen zu lernen. Ich wollte nicht in Österreich an Themen arbeiten, die sich ganz woanders auf der Welt abspielen, da war mir zu viel Distanz dazwischen,“ so Astrud. Für Asi-en entschied sie sich auch wegen der Liebe, ihr damaliger Freund stammte aus Singapur. Nach Praktika in NROs in Manila und Bangkok nahm sie schließlich eine Forschungsstelle an der Uni-versität von Mahasarakham an, einer recht untou-ristischen Stadt im Nordosten von Thailand. Wenn sie nicht gerade zum Thai- Boxen geht, setzt sie sich auch privat für die Umwelt ein und initiierte das Projekt ‚Plastic Footprints‘. Judith hatte die erste Zeit etwas größere Probleme, Fuß zu fassen. „Anfangs hatte ich keine Ar-beitserlaubnis und habe gegen Kost und Logis in einer Pension am Strand gejobbt und nebenbei für eine Firma übersetzt.“ Doch dann suchte das Touristik-Unternehmen eine Account Managerin für neue Märkte, und Judith war zur Stelle: „Am Anfang wurde ich ziemlich ins kalte Wasser ge-schubst und musste mich schnell in ganz neue Aufgaben einfinden. Ich habe ein breites Aufga-benfeld, viel Eigenverantwortung und Reisemög-lichkeiten – das ist super spannend, und ich gehe sehr in meiner Arbeit auf.“ Ihre Zeit kann sie sich flexibel einteilen, sie ist aber meistens schon sehr früh im Büro: „Ich versuche, den Zeitunter-schied zu meinen Kunden in Europa auszuglei-chen und so früh wie möglich erreichbar zu sein. Außerdem ist es am Morgen noch nicht so heiß“, erzählt die 29-Jährige, während die Sonne vor ihrem Büro langsam höher steigt. Am Vormittag herrscht auf den Straßen von Recife Hochbetrieb, erst zur Mittagszeit wird es ruhig. Auf die Siesta verzichtet hier niemand. „In Stockholm ist jedem selbst überlassen, wann er kommt oder geht. Wenn man mal nur drei Stunden Zeit hat und dafür am nächsten Tag bis zum Abend bleibt, passt das auch“, erzählt Frede-rik. Und so arbeitet er oft vom Home Office aus. Inhaltlich hat ihn das Publizistikstudium gut auf Judith und ihr Freund genießen den brasilianischen Lifestyle.FÜR ALLE, DIE SICHTRAUENEIGENVERANTWORTUNG IM TEAM ZU ZEIGEN UND MIT SPITZENLEISTUNGEN DIE VERSICHERUNG VON MORGEN ZU GESTALTEN Hier ist Ihr Zuhause. Team DigitalGisela denkt in ihrem Aufgabenbereich voraus. In ihrem Tätigkeitsfeld strebt sie nach herausragenden Leistungen bei jedem Kundenkontakt.Bewerben Sie sich auf www.allianz.at/karriere. Mach’s einfach!Next >