< Previous50niederösterreichischem Dialekt. Natürlich macht Ahmed noch Grammatikfehler, aber das Fußball-training war für ihn auch ein Deutschkurs. Zu-gleich teilte er ab und zu in einem Seniorenheim ehrenamtlich Essen aus. Hier machte er auch die ersten negativen Erfahrungen. Nicht alle Senio-rInnen freuten sich über sein Engagement. „Na-türlich gibt es immer Menschen, die AusländerIn-nen gegenüber misstrauisch sind, aber wir wollen hier einfach nur leben. Ich würde das Österreich niemals vorwerfen“, so Ahmed. „Es ist definitiv besser hier in einer Halle mit hundert anderen Leuten zu wohnen, als in meinem Land in einem zerstörten Haus zu sterben.“ Für ihre berufliche Zukunft haben Ahmed und Muktar auch schon große Pläne. „Ich möchte An-walt werden und jenen Menschen helfen, Gerech-tigkeit zu bekommen, die sich nicht selber helfen können“, sagt Ahmed. „Ich weiß noch gar nicht, welchen Rechtszweig ich genau machen möch-te. Jedes neue Thema ist wieder so spannend wie das davor, da kann man sich gar nicht richtig ent-scheiden.“ In Österreich bleiben möchte er aber auf jeden Fall. „Würde ich wieder in den Irak zu-rückwollen, dann würde ich nicht Jus studieren.“Muktar ist sich da noch nicht so sicher. Er hofft, dass bis zu seinem Abschluss in seiner Heimat endlich Frieden herrscht, um dort einen spannen-den Job als internationaler Betriebswirt zu finden. Es würde ihn aber auch nicht stören, wenn er in Wien bleiben müsste. Fix ist: Er will später interna-tional tätig sein. „Dafür habe ich auch schon die ersten kulturellen Freundschaften geschlossen“, lacht er.Ahmed (28) stammt aus dem Irak und möchte in Öster-reich Anwalt werden. Gerade hat er sein Jus-Studium an der Universität Wien begonnen. Mehr Infos zum Ver-ein „Fremde werden Freunde“ findest du unter fremdewer-denfreunde.at51Uni Wien unterstützt Lehrkräfte mit FluchthintergrundAhmed und Muktar haben die größte Hürde – den Einstieg ins Studium – damit schon hinter sich. Aber auch jenen, die das Studium bereits abgeschlossen haben und in ihrem Heimatland schon beruflich tätig waren, möchte die Uni Wien unter die Arme greifen. Ganz besonders den LehrerInnen. Seit 2017 gibt es deshalb den Zertifikatskurs „Bildungswissenschaftliche Grund-lagen für Lehrkräfte mit Fluchthintergrund“. Rund 30 TeilnehmerInnen bekommen hier die Möglichkeit, zwei Semester lang allgemeine bildungswissenschaftliche Grundlagen und Wis-sen zum österreichischen Bildungssystem zu erlernen. Kosten fallen für sie hierbei keine an, die werden gänzlich vom Außenministerium getragen. Zusätzlich kommt das AMS während der Ausbildung für die Deckung des Lebensunterhaltes der TeilnehmerInnen auf. Nach erfolg-reichem Abschluss dürfen die AbsolventInnen in ihren bereits studierten Fächern an österrei-chischen Schulen unterrichten. Nach dem Erfolg des ersten Durchganges läuft seit Oktober des letzten Jahres der zweite Durchgang und wird Ende des Sommersemesters weitere 23 Personen als österreichisches Lehrpersonal qualifizieren. Muktar (24) ab-solviert gerade sein Vorstudium in IBWL an der Universität Wien. In einigen Jahren möchte der Afgha-ne international tätig sein. Mehr Infos zum Zertifi-katskurs „Bildungswissen-schaftliche Grundlagen für Lehrkräfte mit Flucht-hintergrund“ findest du auf postgraduatecenter.at52• Ausmalseite20 Minuten SabbaticalNimm dir eine Auszeit auf deinem bunten Weg nach oben.12. Juni 201913.00 – 18.00 UhrAlle Infos zur Veranstaltung unter houseofjobs.atHouse of Jobs kommt für einen Tag an deinen Uni Wien-Standort. Schau vorbei, es könnte dein zukünftiger Job dabei sein!Hör mal rein!An jedem Standort führen ModeratorInnen mit ArbeitgeberInnen ein Vier-Augen-Ge-spräch über berufsrelevante Themen. Du kannst dich währenddessen frei im Raum bewegen und den Silent Talk über Funk-kopfhörer mitverfolgen.Frag dich durch!In Question and Answers-Areas hast du zwischen den Silent Talks die Gelegenheit, dich mit verschiedenen ArbeitgeberInnen auszutauschen. Stell dich vor!Außerdem hast du die Chance auf ein (Job-)Interview, wenn du dich mit Lebenslauf für ein Gespräch bewirbst..• Mach’s gut!Als Selbstständi-ge bin ich auch selbst für Marke-ting und Akquise zuständig.Mag. Alexandra Kleinrath (31)hat Anglistik und Germanistik auf der Uni Wien studiert und arbeitet seit Januar 2018 als selbstständige Lektorin, Korrektorin und Überset-zerin.Erste Seite54Wie ich wurde, was ich binSelbstständige LektorinWelche Vorteile bietet die Selbstständigkeit in Ihrem Beruf?Man kann zum Beispiel genau die Leistungen an-bieten, die man machen will; sich die Leute, mit denen man zusammenarbeitet, aussuchen; die Zeit besser einteilen und den eigenen Biorhyth-mus einhalten. Sehr viele LektorInnen sind mitt-lerweile selbstständig, weil es nur sehr wenige fixe Stellen in Österreich gibt, auch in Verlagen. Gibt es auch negative Seiten?Natürlich, jeder Beruf hat so seine Tücken. Als Selbstständige bin ich selbst für Marketing und Akquise zuständig, was sehr zeitaufwendig ist. Dazu kommt das Networking, was für mich als In-trovertierte schon ein wenig in den unteren Krei-sen der Hölle angesiedelt ist, aber es ist essenziell. Mehr auf lektorat-kleinrath.atWarum haben Sie sich für Ihr Studium entschie-den? Das vorangegangene Pädagogikstudium erwies sich nicht als das Richtige für mich. Da ich aber immer schon gut in Englisch und Deutsch war, bin ich schließlich auf Anglistik und Germanistik umgestiegen.Welche Möglichkeiten haben sich danach für Sie ergeben?Böse Zungen behaupten, Geisteswissenschaftle-rInnen seien die Zehnkämpfer unter den Akade-mikerInnen: Sie können alles, aber nichts richtig. Darum habe ich schon während des Studiums eine spezialisierende Zusatzausbildung fürs Lek-torat absolviert. Anschließend war ich als Lek-torin bei einer Personalfirma angestellt. Als die Abteilung aus Kostengründen gekürzt wurde und ich auf die Schnelle keine neue Anstellung fand, habe ich nach langem Abwägen beschlossen, ich probiere es solo. Foto Niko Havranek ... 91 % unserer Mitarbeiter stolz sind bei HOFER tätig zu sein?... Sie direkt nach dem Studium ins HOFER-Management einsteigen können?... HOFER neben den attraktiven Jobs im Verkauf auch abwechslungsreiche Tätigkeiten in den zentralen Bereichen wie z. B. Einkauf, IT, Marketing und Logistik bietet?Wussten Sie, dass …MEIN JOB BEI HOFERSO VIELSEITIG WIE MEINE INTERESSEN! Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.Personenbezogene Bezeichnungen beziehen sich auf Männer und Frauen in gleicher Weise.Als Kind ist wachsen einfach. Weil es von alleine passiert. Später ist das anders. Denn man muss sich bewusst dafür entscheiden, in welche Richtung es jetzt weitergeht. Ganz egal wofür du dich entscheidest, BCG ist der perfekte Nährboden für dich. Denn wir wissen: Eine Gruppe ist immer dann am stärksten, wenn jeder genau in dem Bereich gefördert wird, der zu den eigenen Talenten und Interessen passt. Genau deswegen gibt es bei uns das Ein-stiegsprogramm INDIVIDUAL CAREER. Hier wählt man zu Beginn der Karriere einen der Schwerpunkte Vielfalt, Spezialisierung oder Internationalität. Das macht jeden Einzelnen von uns besser und natürlich auch uns alle gemeinsam. Welcome to the Group.Mehr dazu erfährst du hier: individualcareer.bcg.atGROW YOUR OWN WAY IN THE GROUP.Next >